
Gillis Claeissens
Portrait einer Dame
Gillis Claeissens
(1536/37 Brügge – 1605)
Portrait einer Dame, vermutlich Anne Joigny-de Pamele (+1571)
Öl auf Holz, 35,5 x 28 cm
Gillis Claeissens ist erst kürzlich als bedeutender Portraitmaler des 16. Jahrhunderts wiederentdeckt worden. Seine Ausbildung erhielt er im Atelier seines Vaters, Pieter I Claeissens. Gillis wurde Freimeister der St. Lukasgilde in Brüssel im Jahr 1566 und arbeitete am Hof des Alexander Farnese in Brüssel zwischen 1589 und 1592. Später war er auch Hofmaler der Erzherzöge Albert und Isabella. Nach seiner Rückkehr nach Brügge schuf er Bildnisse der hohen Brügger Gesellschaft.
Erst durch die Ausstellung „Forgotten Masters“ im Jahr 2018 in Brügge wurde das Werk des Gillis Claeissens wiederentdeckt. Das vorliegende Gemälde tauchte erst kürzlich in einer Privatsammlung auf und wurde als typisches Werk von Claeissens durch Frau Van Oosterwijk, Museum Groeninghe, Brügge, bestätigt.
Es handelt sich höchstwahrscheinlich um das Portrait von Anne Joigny-de Pamele. Die Wappen beziehen sich auf die Baerdeloos Familie (Drei Kleeblätter auf goldenem Grund) und auf die Familie Joigny de Pamele. Beide Familien sind durch die Heirat von Anne Joigny de Pamele mit Marc Bardeloos (oder Baerdeloos) verbunden. Anne war das siebte Kind der bekannten Brügger Familie von Adolphe Joigny-de Pamele (1501-1547).